RESOLUTION betreffend AUSWIRKUNGEN DES NÖ GESUNDHEITSPAKTES AUF DIE STADT UND DEN BEZIRK GMÜND „Mitten in Europa und doch vergessen“

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Großdietmanns bekennt sich zu einer wohnortnahen, bestmöglichen Gesundheitsversorgung für alle in der Region lebenden Menschen und fordert daher langfristig sicherzustellen, dass Versorgungsstrukturen etabliert bleiben, die die modernste medizinische Versorgung jederzeit ermöglichen.

Insbesondere soll es im Landesklinikum Gmünd weiterhin zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Anlaufstelle für Notfälle geben in der auch eine Erstversorgung sichergestellt werden kann.

Nun wurde am 24. März 2025 durch die zuständigen NÖ Landesregierungsmitglieder von ÖVP, FPÖ und SPÖ, sowie durch Expertinnen und Experten der NÖ Gesundheitspakt vorgestellt und im Landtag beschlossen. Diese Entscheidungen gelten nicht nur auf Landesebene, die angekündigte Schließung des Landesklinikum Gmünd hat auch unmittelbare Auswirkungen auf unsere Bezirkshauptstadt und die gesamte Region.

Die Gesundheitsversorgung stellt einen wesentlichen Faktor für die Lebensqualität der Bevölkerung und die Attraktivität eines Standortes dar. Für unsere Bezirkshauptstadt und die umliegenden Gemeinden ist die medizinische Versorgung ein entscheidender Bestandteil.

Unklar ist nun, wie sich die geplante Schließung des Krankenhauses, die Verlagerung von Versorgungsleistungen aus dem Bezirk und der Aufbau der neuen Gesundheitsklinik Gmünd auf den Standort und die Mitarbeiter auswirken. Um sicherzustellen, dass die medizinische Versorgung weiterhin gewährleistet wird, sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich, die der betroffenen Öffentlichkeit vorgestellt werden müssen.

Der Umstrukturierungsprozess betrifft sowohl die zukünftige Gesundheitsversorgung als auch Arbeitsplätze vor Ort.

Daher fordert der Gemeinderat der Marktgemeinde Großdietmanns Aufklärung und Antworten:

  1. Vorstellung der geplanten Maßnahmen und deren Auswirkungen:
    Der geplante Aufbau der Gesundheitsklinik Gmünd sowie deren Rahmenbedingungen sind transparent und umfassend darzulegen. Dabei muss insbesondere erläutert werden, welche konkreten Auswirkungen dies auf den aktuellen Standort und die medizinische Versorgung der Region hat.
  2. Wie soll das neue Gesundheitszentrum aussehen?
    Da der Marktgemeinde Großdietmanns und allen betroffenen Menschen  bis dato keine genauen Pläne für das neue Gesundheitszentrum bekannt sind, fordert der Gemeinderat der  Marktgemeinde Großdietmanns die Offenlegung der Pläne bzw. Vorstellung der geplanten Investitionen am Standort Gmünd. Eine provisorische Erweiterung des grenzüberschreitenden Health Across Med Gmünd darf nicht als  Ausrede  für die Schließung des Krankenhauses dienen.
  3. Rund-um-die-Uhr-Notfallversorgung:
    Wir fordern eine genaue Erklärung, wie die Erst- und Notfallversorgung im Bezirk künftig organisiert und sichergestellt wird. Die Bevölkerung muss wissen, wie der Zugang zu medizinischen Leistungen weiterhin gewährleistet werden kann und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Qualität der Versorgung in der Region zu verbessern. Eine lückenlose Erst- und Akutversorgung, insbesondere nachts und an Wochenenden, ist essenziell für die Sicherheit der Menschen in unserer Region. Wir fordern, dass eine echte 24/7-Notfallversorgung gewährleistet bleibt.
  4. Jobsicherheit und Erhalt der Arbeitsplätze sowie regionale Wertschöpfung: Das Landesklinikum Gmünd ist nicht nur eine Gesundheitseinrichtung, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber. Durch geplante Einsparungen ist auch der Verlust wertvoller Arbeitsplätze zu befürchten. Wir fordern den Erhalt dieser Arbeitsplätze in der Region und damit deren regionalen Wertschöpfung. Wir fordern eine klare Darstellung der Beschäftigungsmöglichkeiten für das bestehende Personal. Die kolportierte Jobgarantie für die Mitarbeiter muss klar definiert und kommuniziert werden.
    Welche Maßnahmen sind geplant, dass es zu keiner Verringerung der regionalen Wertschöpfung kommt?
  5. „Essen auf Rädern“ für Kindergärten und Schulen in der Marktgemeinde Großdietmanns:
    Der Erhalt bestehender Leistungen für „Essen auf Rädern“ sind für ältere Menschen, Schulen und Kindergärten unverzichtbar. Das Klinikum ist eine wichtige Stütze der Daseinsvorsorge in der Region. Wir fordern den Erhalt dieser Dienstleistungen.
  6. Zukunft des Krankenhausgebäudes:
    Durch die geplante Schließung des Krankenhauses würde ein großes Gebäude mitten in der Stadt komplett leer stehen, obwohl es unserer Meinung nach mit geringem finanziellen Aufwand sanierbar wäre. So viel derzeit bekannt ist, gibt es keinerlei Pläne für eine andere Nutzung des Gebäudes. Wir fordern daher Auskunft darüber, warum das derzeitige Gebäude nicht als Standort einer neuen Gesundheitseinrichtung in Frage kommen soll und stattdessen an anderen Standorten bzw. in anderen Städten große Summen für die Erweiterung der Gesundheitsangebote investiert werden soll? Welche Argumente gibt es gegen das neue Konzept der Gmünder K
    rankhausstandortleitung für eine  bettenführende Wochenklinik für den Bereich Orthopädie und Remobilisation als zusätzliches Angebot und Erweiterung zum NÖ Gesundheitspakt? Dieses Konzept würde nicht im Widerspruch zu diesem Gesundheitspakt stehen. Die derzeitige Verunsicherung der Bevölkerung oder eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung im Bezirk kann von uns nicht akzeptiert werden.

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Großdietmanns fordert daher von der NÖ Landesregierung und von der NÖ Landesgesundheitsagentur eine umgehende Beantwortung der offenen Fragen, sowie eine genaue, transparente und nachvollziehbare Information der gesamten Bevölkerung der Region Gmünd.