Kapelle in Ehrendorf

In Ehrendorf stand die frühere, um die Mitte des 17. Jahrhunderts erbaute, Betkapelle laut alter Tradition nicht im Ort. Sie stand an der höher gelegenen Stelle Richtung Gmünd und wurde vom damaligen Ehrendorfer Gutsbesitzer Wenzel Sigmund, Ritter von Böhmstetten, gestiftet.

Die jetzige Kapelle wurde im Jahr 1777 gebaut und ist der Hl. Barbara geweiht. Die an der Straße gegenüber dem Schloss gelegene Ortskapelle, ist ein zweijochiger Bau mit einer Halbkreisapsis im Norden, Flachbogenfenster, Linsenkliederung und Abschlussgesimse. Über ihrer Volutengiebelfassade erhebt sich ein Dachreiter mit Zwiebelhelm. Der Innenraum hat zwei Joche und ein Zwischenjoch. Er verfügt über eine dreiteilige Tonnenwölbung mit Stichkappen über Gurten auf Pilastern und ist durch Felder gegliedert. Darin erhebt sich eine geschwungene Empore und ein eingezogener Apsisbogen, der mit 1777 bezeichnet ist. Die Apsiswölbung mit ihren Stichkappen ist ornamental bemalt. Die Kapelle hat einen Rokokoaltar aus der Bauzeit, mit einer Figur der Hl. Barbara in der Mittelnische. Sie besitzt eine Glocke vom Jahr 1783, welche von Johann Georg Seiler aus Weitra gegossen wurde.

1973 erfolgte die erste Renovierung und 1986 die Gesamtrenovierung der Kapelle. 2015 wurde die Fassade erneuert und 2016 das Dach und der Zwiebelturm. Bei dem Bau handelt es sich um eines der letzten Beispiele der von der k. u. k. Hofbaukommission geplanten Kapelle, welche es im Waldviertel überhaupt noch gibt; überdies handelt es sich bei dieser Kapelle um eine solche, die fast unverändert seit ihrer Erbauung auf die Gegenwart überkommen ist.

Quellenverzeichnis: materl.at, wikipedia, Marktgemeinde Großdietmanns
Kapelle Ehrendorf